Für alle nachhaltigen Planungsaufgaben müssen Ingenieurökologen federführend oder beteiligt sein. Dabei werden ingenieurökologische Tätigkeiten stets als naturbasierte Lösung zu Gestaltung und Entwicklung von Komponenten oder ganzen Netzwerken grüner und blauer Infrastruktur verstanden. Die unten genannten Themenfelder sollen die inhaltlichen Arbeitsschwerpunkte der IÖV spezifizieren und auch die Bildung von thematischen Arbeitsgruppen fördern.
Bisher zeichnen sich folgende Aufgabengebiete ab:
Nachhaltige Siedlungsökosysteme und urbane grüne Infrastruktur
- Ökologischen Gestaltung von nachhaltigen und klimafreundlichen Siedlungs-Ökosystemen, einschließlich Insekten-, pflanzen- und tiergerechte Stadtentwicklung, Stadtökologie und -planung
- Klimasensible Infrastrukturplanungen, Temperaturregulation in Städten
- Wassersensible Planung mit Fokus auf Ökosystemleistungen, einschließlich Hochwasserschutz und Katastrophenvorsorge durch Wasserrückhalt und Retentionsräume
- Nachhaltiges Regenwassermanagement (Low Impact Development; Sustainable urban Drainage SuDS; Water Sensitive Urban Design; Sponge Cities)
- Förderung von Naherholung und Biodiversität in Gärten (urbanes Gärtnern, urbane Landwirtschaft), Parks und Stadtwälder etc.
Multifunktionale Strukturelemente als naturbasierte Lösungen
- Ökologische Korridore
- Grüngleisnetzwerke, Straßenbegleitgrün, Gründämme
- Dach- und Vertikalbegrünungen
- Nachhaltiges Regen-/Brauchwasser- und Ressourcenmanagement
- Gewässerrenaturierung
- Ingenieurbiologische Maßnahmen zur Böschungsstabilisierung
- Naturbasierte Wasser- und Luftreinhaltung, wie Pflanzenkläranlagen, Straßenbäume und durchlässige Beläge
Strategien und Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt im urbanen Raum
- Pflanzen- und tiergerechte (inkludiert Pilze und Flechten) Stadtentwicklung (Animal-Aided Design), Stadtökologie und –planung
- Insekten-, pflanzen- und tiergerechte Gestaltung und Pflege urbaner Grünanlagen (privat + öffentlich) mit autochthonen Pflanzen
- Ökologische Gewässerunterhaltung
Nachhaltige Landschaftsentwicklung im ländlichen Raum
- Landschaftsentwicklung, Landschaftsökologie und –planung, Biotopverbundnetze
- Naturschutzmaßnahmen im ländlichen Raum, wie Ackerrandstreifen und Gewässerschonstreifen
- Hochwasserschutz und Katastrophenvorsorge durch Wasserrückhalt und Retentionsräume
- Renaturierungs-, Revitalisierungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen von Ökosystemen unterschiedlicher Degradierung als Korridore Stadt-Umland, darunter Flächen ehemaliger anthropogener Nutzung (Sukzessionsflächen), Gewässeraltarme, Fluss-Auen-Ökosystemen, naturnaher Wasserbau, Offenland, Wald, etc.
- Bodenschutz und Brachflächenrenaturierung, z.B. Bayerisches Programm: „Bodenständig“
Naturnahe Behandlungssysteme und Kreislaufwirtschaft
- Flächenkreislaufwirtschaft
- Pflanzenkläranlagen, Retentionsbodenfilter
- Abwasserwiederverwendung
- Technische / künstliche Feuchtgebiete
- Klärschlammvererdungsanlagen
- Biologische Abfallbehandlung, u.A.